Unabhängig davon, ob Sie schon eine Weile im Bereich der Lieferkette tätig sind oder gerade erst damit anfangen, ist eine der wichtigsten Fragen: Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Waren Ihren Qualitätskriterien entsprechen? Es ist zu kostspielig und zeitaufwändig, jeden einzelnen Artikel zu überprüfen. Daher ist es üblich geworden, Stichproben aus den Produktionschargen zu nehmen. Was ist AQL? AQL ist in der ISO 2859-1 definiert und steht für Acceptable Quality Limit. Sie wird als "das am schlechtesten tolerierbare Qualitätsniveau" bezeichnet und legt den Standard dafür fest, welche Anzahl und Art von Fehlern auf der Grundlage von Stichproben aus der gesamten Produktionscharge als akzeptabel angesehen werden. Bei der Inspektion von Produktionschargen unterscheidet man drei Arten von Fehlern: geringfügige, schwerwiegende und kritische. Geringfügig: ein Mangel, der die Funktionalität des Produkts nicht beeinträchtigt oder den Endverbraucher nicht dazu veranlasst, das Produkt zurückzugeben. Ein kleiner Kratzer am Bein eines Stuhls, der nicht sichtbar ist, würde beispielsweise als geringfügiger Mangel gelten. Schwerwiegend: Beispiele sind eine zerbrochene Tablette, ein Etikett für eine Leinenhose, das darauf hinweist, dass sie in heißem statt in kaltem Wasser gewaschen werden sollte, oder eine Rechenmaschine mit zwei gleichen Knöpfen. Kritisch: Beispiele sind alles, was eine Gefahr für die Gesundheit oder das Leben darstellen könnte, entweder für den Verbraucher oder für Personen in der Nähe des Produkts. Ein kritischer Mangel könnte für Sie, den Importeur oder Verkäufer rechtliche Schritte nach sich ziehen. Ein Möbelstück, das nicht sicher steht, Kleidungsstücke mit scharfen Nadeln oder ein abgetrennter Daumen in einer Konservenware würden im Allgemeinen einen kritischen Mangel darstellen. Wenn Sie vor dem Versand Stichproben aus den produzierten Chargennehmen, können Sie eventuelle Mängel leichter erkennen und die Situation schnell und effizient lösen. Was ist der übliche Ansatz für AQL? Pro QC verwendet die ANSI ZI.4-2013 Single Normal Sampling Chart als Standard. Auf der Grundlage dieser Tabellen gibt es mehrere mögliche Szenarien. Zunächst müssen Sie die Inspektionsstufe bestimmen. Die häufigste ist die allgemeine Inspektionsstufe II (siehe Tabelle unten). Im Folgenden werden Überlegungen zur Wahl der Inspektionsstufe dargelegt. Sobald Sie Ihre Inspektionsstufe ausgewählt haben, müssen Sie einige Zahlen eingeben. Wenn die Produktion aus 1000 Geräten besteht, wie viele müssen dann geprüft werden? Anhand der untenstehenden Tabelle sehen Sie, dass die Empfehlung lautet, 80 Geräte nach dem Zufallsprinzip aus den Chargen zu entnehmen und zu prüfen. Schließlich müssen Sie Ihre akzeptablen Qualitätsstufen für kritische, schwerwiegende und geringfügige Fehler festlegen. Ab welcher Anzahl von Mängeln entscheiden Sie, eine Sendung nicht mehr zu versenden? Was sind die wichtigen Dinge, die Sie bei AQLs beachten müssen? Es gibt keine allgemeingültige Vorgehensweise für Ihre Produktionscharge. Sobald Sie mit dem Prozess begonnen haben, wird es einfacher, Ihre Strategie zu optimieren. Wenn Sie eine Beziehung zu Ihrem Hersteller aufbauen und mit ihm zusammenarbeiten, um Rückmeldungen zu den Inspektionen zu erhalten, sollte der Prozess reibungsloser verlaufen. Bei der Festlegung des Inspektionsniveaus werden unter anderem der Umfang der Charge für die Probenahme, die verfügbare Zeit und die Kosten berücksichtigt. Es kommen noch andere Faktoren ins Spiel, z. B. ob die Produktionsbedingungen für diese bestimmte Charge genau die gleichen waren – d. h. dieselbe Schicht, dasselbe Team und dieselben Rohstoffe. Wenn ja, dann wäre eine größere Stichprobe weniger notwendig. Wurde sie in verschiedenen Produktionslinien mit unterschiedlichen Rohstoffen hergestellt, ist möglicherweise ein größerer Stichprobenumfang erforderlich. Welche Risiken birgt die Verringerung der Stichprobengröße? Wie bereits erwähnt, besteht die größte Frage für die Kunden darin, wie sie ein Gleichgewicht zwischen Risiko und Kosten und damit zwischen Chargengröße und Stichprobengröße finden und wie viel Zeit dies in Anspruch nimmt, ohne dass es zu einer zu großen Verzögerung kommt, bis die Produkte dort sind, wo sie sein sollen. Für diejenigen, die kleinere Chargen produzieren, ist es immer eine Frage der Zeit, des Geldes und des Aufwands, die für die stichprobenartige Überprüfung der AQLs aufgewendet werden können. Eine Verringerung des Stichprobenumfangs kann jedoch auch zu rechtlichen Konsequenzen führen. Daher ist es wichtig, die praktische und rechtliche Perspektive zu berücksichtigen, bevor Sie entscheiden, wie viele Stücke bewertet werden sollen. Warum ist die Einhaltung eines AQL-Probenahmeplans wichtig? Das folgende Diagramm zeigt das Risiko, das mit einer Reduzierung des Stichprobenumfangs in bestimmten Situationen verbunden ist. In unserem Beispiel beträgt die Größe der Charge des Kunden 12.000 Stück mit einem AQL von 1,5. Bei diesem AQL-Niveau wird eine Fehlerquote von 5 % akzeptiert (d.h. eine Kombination aus schwerwiegenden und geringfügigen Fehlern entspricht 5 %). Die empfohlene Stichprobengröße beträgt 315 Stück, und bei dieser Stichprobenrate liegt die Wahrscheinlichkeit eines "False Pass" bei etwas mehr als 8% (siehe die blaue Kurve unten). Ein falscher Durchlauf bedeutet, dass die Fehlerquote der Stichprobe unter der zulässigen Quote liegt (5 % in unserem Beispiel), die Fehlerquote der Charge aber tatsächlich höher ist als die zulässige Quote. Wenn die Stichprobengröße verringert wird, steigt die Wahrscheinlichkeit eines falschen Ergebnisses. Wenn Sie den Stichprobenumfang auf 200 oder auf 125 reduzieren, steigt die Rate der "falsch bestandenen" Stichproben auf 21 % bzw. 40 %. Natürlich gibt es keinen Stichprobenplan, der das Risiko für die Verbraucher auf null reduziert, und sich auf 100%ige Inspektionen zu verlassen, ist zu kostspielig. Dennoch ist die AQL-Probenahme der allgemein akzeptierte Ansatz, um ein Gleichgewicht zwischen Kosten und Risiko herzustellen. Der empfohlene Stichprobenplan sollte eingehalten werden, es sei denn, es liegen besondere Umstände vor, wie die im vorherigen Abschnitt genannten. Hinweis zur Haftung des Qualitätskontrollunternehmens: Das obige Beispiel zeigt, dass das Risiko für den Verbraucher niemals gleich null ist, selbst wenn der vorgeschriebene Stichprobenplan eingehalten wird. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, kann es vorkommen, dass ein Käufer eine Sendung mit einer höheren als der erwarteten Fehlerquote erhält, obwohl der Inspektionsbericht festgestellt hat, dass die beprobten Waren innerhalb der zulässigen Grenze liegen. Ein Inspektionsunternehmen kann nur dann haftbar gemacht werden, wenn es bei der Erbringung der Dienstleistung fahrlässig gehandelt hat. Insgesamt tragen QC-Inspektionen viel zur Risikominderung bei, aber das Risiko ist nie ganz ausgeschlossen. Wie fangen Sie also mit AQL an? Sprechen Sie mit den Experten. Pro QC ist ein externer Qualitätssicherungsanbieter, der Sie sowohl bei der Festlegung des richtigen Niveaus für Ihre Produktion als auch bei den Stichprobenkontrollen unterstützt. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie Fragen haben oder Ihre spezifischen Qualitätsanforderungen besprechen möchten.
